Horst Scheunemann-Medaille

Präambel

Die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie verleiht eine nach Horst Scheunemann benannte Medaille für besondere Verdienste zur Förderung der wissenschaftlichen Schädelbasischirurgie.

Horst Scheunemann wurde am 21. Mai.1927 in Berlin geboren und starb am 15. Oktober 1990 als einer der ganz großen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen in Mainz. Der akademische Werdegang Horst Scheunemanns wurde entscheidend durch wissenschaftliche Arbeiten am Pharmakologischen Institut der Universität Hamburg, sein beruflicher Werdegang richtungsweisend von seinem Lehrer Rehrmann beeinflusst, bei dem er 1954 seine Weiterbildung zum Arzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Westdeutschen Kieferklinik der Universität Düsseldorf begann und wo er sich 1964 mit einem Thema über die Chemotherapie maligner Tumoren des Kiefer- und Gesichtsbereiches habilitierte. 1969 wurde er auf den Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz berufen, dem er trotz ehrenvoller Rufe an die Ludwig-Maximilians-Universität in München und als besonders anerkennende Auszeichnung an die Universität Düsseldorf in Nachfolge seines Lehrers Rehrmann treu blieb. Aufgrund seiner bahnbrechenden und preisgekrönten Arbeiten über die experimentellen und klinischen Grundlagen zur intraarteriellen Chemotherapie maligner Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich kann er geradezu als Pionier der Chemotherapie seines Faches bezeichnet werden, was bereits 1968 durch seine Wahl zum korrespondierenden Mitglied der American Association of Head and Neck Surgeons internationale Anerkennung fand. Als Gründungsmitglied der European Association for Cranio-Maxillofacial Surgery hat er zur internationalen Entwicklung seines Fachgebietes wesentlich beigetragen. Seine gesamte klinische Arbeit war geprägt von der nachdrücklichen Unterstützung technischer Fortschritte und insbesondere vom Gedanken der interdisziplinären Zusammenarbeit mit angrenzenden medizinischen Fächern. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern der Skull Base Study Group, aus der später die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie hervorging.

Für die Zuerkennung der Horst Scheunemann-Medaille gelten folgende Statuten:

  1. Die Horst Scheunemann-Medaille wird für besondere Verdienste zur Förderung der wissenschaftlichen Schädelbasischirurgie verliehen.
  2. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die nicht Mitglied der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie sind und die nicht einem der in der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie vertretenen ärztlichen Fach angehören.
  3. Alle Mitglieder der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie haben ein Vorschlagsrecht.
  4. Über die Zuerkennung der Horst Scheunemann-Medaille entscheiden Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie in einem einstimmigen Votum.

Bisherige Preisträger:
2023 Gilda Mahdavi-Ullrich, Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG
2010 Hans-Peter Knaebel, Aesculap AG
2005 Michael Kaschke, Carl Zeiss, Oberkochen
2001 S. Storz, Karl Storz GmbH & Co.KG, Tuttlingen