AUSZEICHNUNGEN

 

Hans-Joachim Denecke-Preis

Präambel

Die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie vergibt jährlich einen nach Hans-Joachim Denecke benannten Preis in Höhe von 3.000,- Euro

Hans-Joachim Denecke wurde am 2. Oktober 1911 in Prenzlau in der Uckermark geboren und starb am 28. April 1990 als einer der ganz großen Chirurgen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Heidelberg. Denecke studierte an den Universitäten Marburg und Freiburg, ging dann über Berlin nach Greifswald, wo er 1936 zum Dr. med. promovierte. Nach Ausbildungsstationen in Pathologie und Chirurgie wandte er sich in Marburg bei Uffenorde dem Schwerpunkt Nasennebenhöhlenchirurgie und ab 1943 in Heidelberg bei Seiffert einer breit angelegten operativen Otorhinolaryngologie zu. Denecke war der erste Dozent, der nach Kriegsende 1945 von der wiedereröffneten Heidelberger Medizinischen Fakultät habilitiert wurde. 1950 erfolgte die Ernennung Deneckes zum außerplanmäßigen Professor. Schon 1947 wurde er mit der Redaktion des im Springer-Verlag Heidelberg erscheinenden Zentralblattes für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde betraut. Als Mitherausgeber hat er bis zu seinem Tode 1990 über 100 Bände zu allen Themen der HNO-Heilkunde und ihrer Grenzgebiete zusammengestellt. 1948 wurde er aufgrund seiner großen chirurgischen Erfahrung von den Chirurgen Zenker und Guleke beauftragt, im Rahmen der im Springer-Verlag erschienenen „Allgemeinen und speziellen chirurgischen Operationslehre“ den Abschnitt „Die oto-rhino-laryngologischen Operationen“ darzustellen. 1980 erfolgte die Neuauflage in mehreren Teilbänden: Teil 1 „Die Operationen an der Nase und im Nasopharynx“ und Teil 3 „Die oto-rhino-laryngologischen Operationen im Mund- und Halsbereich“ erschienen zu seinen Lebzeiten, die weitestgehende Vorbereitung an den Teilen „Operationen an den Nasennebenhöhlen und der angrenzenden Schädelbasis“ und „Operationen im Ohrbereich“ war sein Vermächtnis. 1964 entstand in Zusammenarbeit mit Meyer der Band „Die plastischen Operationen am Kopf und Hals“. Über besonders große Erfahrungen , die er auch an Neurochirurgen weitergeben konnte, verfügte Denecke in der Chirurgie der lateralen Schädelbasis, insbesondere der Chirurgie ausgedehnter Tumoren des Felsenbeins und des Glomus jugulare. Zahlreiche Ehrenmitgliedschaften in in- und ausländischen Fachgesellschaften anerkannten seine große chirurgische Erfahrung, sein umfassendes Literaturwissen und seine Pionierleistungen in der Schädelbasischirurgie.

Für die Zuerkennung des Hans-Joachim Denecke-Preises gelten folgende Statuten:

  1. Der Hans-Joachim-Denecke-Preis wird für eine hervorragende und noch nicht mit einem Preis ausgezeichnete Arbeit aus dem Gebiet der Schädelbasischirurgie verliehen. Die Arbeit darf zu gleichen Zeit nicht für einen anderen Preis eingereicht worden sein.
  2. Die Bewertung einer Arbeit erfolgt durch ein Gremium, das aus drei gewählten Mitgliedern der Gesellschaft besteht, die als Preisrichter tätig werden. Sie wählen aus den eingereichten Arbeiten diejenigen aus, die sie für preiswürdig erachten. Liegt nur eine Arbeit vor, müssen sie darüber befinden, ob sie preiswürdig ist oder nicht.
  3. Um den Preis können sich alle im Bereich der Schädelbasischirurgie tätigen Kollegen bewerben.
  4. Die Arbeit ist in drei Exemplaren (Sonderdrucke oder druckfertige Manuskripte in deutscher oder englischer Sprache) bis spätestens 15. Juli jeden Jahres beim Generalsekretär der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie einzureichen.
  5. Die Entscheidung des Preisrichterkollegiums ist endgültig. Sie wird dem Präsidenten der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie schriftlich mitgeteilt. Gleichzeitig werden ihm die eingereichten Arbeiten vorgelegt. Die Verleihung des Preises erfolgt anläßlich der Jahrestagung der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie. Der Preis kann in Ausnahmefällen auch geteilt werden.
  6. In Zweifelsfällen fungiert der jeweils dienstälteste Preisrichter als Sprecher des Preisrichterkollegiums. Er gibt in solchen Fällen dem Generalsekretär das letztliche Votum des Preisrichter-Kollegiums bekannt.
  7. Ein Exemplar der preisgekrönten Arbeit verbleibt im Generalsekretariat der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie zu Dokumentationszwecken. Die übrigen eingereichten Arbeiten werden den Absendern zurückgegeben.
  8. Verstößt ein Bewerber bei der Einreichung seiner Arbeit gegen die Statuten, so scheidet diese Arbeit aus der Bewerbung aus.

Bisherige Preisträger:
2001 R. Heermann, Hannover
2002 G. Bachmann, Tromsø
2003 B. Schick, Homburg / Saar
2004 K. Bumm, Erlangen
2005 Bockmühl, Fulda
2006 M. Diensthuber, Hannover
2007 M.C. Metzger, Freiburg
2008 Alireza Gharabaghi, Tübingen
2009 M. Lenarz / M. Leinung , Hannover
2010 F. Ebner, Tübingen
2011 M. Hofer, Leipzig
2012 H. Essig, Hannover
2013 F. Tavassol, Hannover
2014 T. K. Hoffmann, Ulm


Horst Scheunemann-Medaille

Präambel

Die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie verleiht eine nach Horst Scheunemann benannte Medaille für besondere Verdienste zur Förderung der wissenschaftlichen Schädelbasischirurgie.

Horst Scheunemann wurde am 21. Mai.1927 in Berlin geboren und starb am 15. Oktober 1990 als einer der ganz großen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen in Mainz. Der akademische Werdegang Horst Scheunemanns wurde entscheidend durch wissenschaftliche Arbeiten am Pharmakologischen Institut der Universität Hamburg, sein beruflicher Werdegang richtungsweisend von seinem Lehrer Rehrmann beeinflusst, bei dem er 1954 seine Weiterbildung zum Arzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Westdeutschen Kieferklinik der Universität Düsseldorf begann und wo er sich 1964 mit einem Thema über die Chemotherapie maligner Tumoren des Kiefer- und Gesichtsbereiches habilitierte. 1969 wurde er auf den Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz berufen, dem er trotz ehrenvoller Rufe an die Ludwig-Maximilians-Universität in München und als besonders anerkennende Auszeichnung an die Universität Düsseldorf in Nachfolge seines Lehrers Rehrmann treu blieb. Aufgrund seiner bahnbrechenden und preisgekrönten Arbeiten über die experimentellen und klinischen Grundlagen zur intraarteriellen Chemotherapie maligner Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich kann er geradezu als Pionier der Chemotherapie seines Faches bezeichnet werden, was bereits 1968 durch seine Wahl zum korrespondierenden Mitglied der American Association of Head and Neck Surgeons internationale Anerkennung fand. Als Gründungsmitglied der European Association for Cranio-Maxillofacial Surgery hat er zur internationalen Entwicklung seines Fachgebietes wesentlich beigetragen. Seine gesamte klinische Arbeit war geprägt von der nachdrücklichen Unterstützung technischer Fortschritte und insbesondere vom Gedanken der interdisziplinären Zusammenarbeit mit angrenzenden medizinischen Fächern. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern der Skull Base Study Group, aus der später die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie hervorging.

Für die Zuerkennung der Horst Scheunemann-Medaille gelten folgende Statuten:

  1. Die Horst Scheunemann-Medaille wird für besondere Verdienste zur Förderung der wissenschaftlichen Schädelbasischirurgie verliehen.
  2. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die nicht Mitglied der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie sind und die nicht einem der in der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie vertretenen ärztlichen Fach angehören.
  3. Alle Mitglieder der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie haben ein Vorschlagsrecht.
  4. Über die Zuerkennung der Horst Scheunemann-Medaille entscheiden Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie in einem einstimmigen Votum.

Bisherige Preisträger:
2001 S. Storz, Fa. Karl Storz GmbH & Co.KG, Tuttlingen
2005 M. Kaschke, Fa. Carl Zeiss, Oberkochen
2010 H.-P. Knaebel, Firma Aesculap AG


Kurt Schürmann-Vorlesung

Präambel

Die Gesellschaft für Schädelbasischirurgie lädt international in der Schädelbasischirurgie wegweisende Wissenschaftler zu einer nach Kurt Schürmann benannten Vorlesung ein.

Kurt Schürmann wurde am 19. Februar 1920 in Bochum geboren. 1939 begann er mit dem Studium der Medizin in Leipzig. Nach weiteren Stationen in Marburg, Heidelberg und Innsbruck promovierte er 1945 an der Karl-Franzens-Universität Graz zum Doktor der gesamten Heilkunde. Seine chirurgische und neurochirurgische Ausbildung erfolgte im Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer begleitet von wissenschaftlichen Tätigkeiten im dortigen Max-Planck-Institut. Auf die Anerkennung zum Facharzt für Chirurgie im Jahre 1951, erfolgte die Habilitation für Chirurgie und Neurochirurgie im Jahre 1955 und noch im gleichen Jahr die Übertragung der Leitung der Neurochirurgischen Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik Mainz. Diese Abteilung wurde 1962 unter seinem Ordinariat in eine Universitätsklinik umgewandelt. Sein innovatives klinisches Konzept wurde von zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften durch korrespondierende oder Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1988 gelang es ihm, eine beispielhafte neurochirurgische Schule zu etablieren, aus der zahlreiche Lehrstühle für Neurochirurgie besetzt wurden. Sein wichtiger Stellenwert für die Weiterentwicklung der Neurochirurgie wurde unter anderem zum Zeitpunkt seiner Emeritierung durch die Verleihung der Fedor-Krause-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und der Poppelreuter-Medaille in Gold vom Bund der Hirnverletzten Deutschland ausgezeichnet. Die World Federation of Neurosurgical Societies ehrte seine Verdienste 1993 durch die Verleihung der Medal of Honour.

Für die Einladung zur Kurt Schürmann-Vorlesung gelten folgende Statuten:

  1. Die einzuladende Persönlichkeit muss besondere und international anerkannte, klinische und wissenschaftliche Verdienste um die Weiterentwicklung der Schädelbasischirurgie erworben haben. Mit dieser Vorlesung wird in der Regel ein vorbildliches Lebenswerk ausgezeichnet.
  2. Alle Mitglieder der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie haben ein Vorschlagsrecht.
  3. Über die Einladung zur Kurt Schürmann-Vorlesung entscheiden Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie in einem einstimmigen Votum.

Bisherige Preisträger:
1999 M.E. Wiegand, Erlangen
2001 J. Lang, Würzburg
2003 U. Fisch, Zürich
2005 M. Samii, Hannover
2007 W. Draf, Hannover
2010 R. Schmelzle, Hamburg
2011 W. Seeger, Freiburg
2013 H. Stammberger, Graz


Former Laureates of the German Society of Skull Base Surgery

Denecke-Award
2001 R. Heermann, Hannover
2002 G. Bachmann, Tromsø
2003 B. Schick, Homburg / Saar
2004 K. Bumm, Erlangen
2005 U. Bockmühl, Fulda
2006 M. Diensthuber, Hannover
2007 M. C. Metzger, Freiburg
2008 A. Gharabaghi, Tübingen
2009 M. Lenarz, M. Leinung, Hannover
2010 F. Ebner, Tübingen
2013 F. Tavassol, Hannover
2014 T. K. Hoffmann, Ulm

Scheunemann Award
2001 S. Storz, Fa. Karl Storz GmbH & Co.KG, Tuttlingen
2005 M. Kaschke, Fa. Carl Zeiss, Oberkochen
2010 H.-P. Knaebel, Fa. Aesculap AG, Tuttlingen

Schürmann Lecture
1999 M.E. Wiegand, Erlangen
2001 J. Lang, Würzburg
2003 U. Fisch, Zürich
2005 M. Samii, Hannover
2007 W. Draf, Hannover
2010 R. Schmelzle, Hamburg
2013 H. Stammberger, Graz